




Wir haben mit 13 Landfrauen einen spannenden interessanten Nachmittag mit Klaus Brünjes auf dem Gelände der Rotenburger Werke der Inneren Mission verbracht.
Klaus Brünjes, selbst früher als Kind und Jugendlicher Bewohner der Rotenburger Werke berichtet uns über sein Leben und die beeindruckende Entwicklung /Geschichte der Rotenburger Werke.
Klaus Brünjes hat es geschafft. Seit 40 Jahren sammelt er alles, was mit den Rotenburger Werken zu tun hat. Rund 500 Kartons mit mehr als 100. 000 Dokumenten sind dabei zusammengekommen. Bis vor Kurzem lagerten sie in seinem Wohnhaus. Nun hat Brünjes, mittlerweile Rentner, sein erstes eigenes Büro als Archivar der Werke bezogen.
Die Rotenburger Werke der Inneren Mission, bis 1996 Rotenburger Anstalten, sind eine Einrichtung für Menschen mit Behinderungen.
Sie unterhalten „ambulante, teilstationäre sowie stationäre Einrichtungen und Dienste zum Wohnen, für die Bildung und Ausbildung, für die Arbeit und Beschäftigung, für die Begleitung, Förderung, Betreuung und Pflege, für die Diagnostik, Beratung und Therapie von Menschen mit körperlicher, geistiger und seelischer Behinderung“
1877 führte der Unfall einer unter Epilepsie leidenden Person zu ersten Überlegungen im Kirchenkreis, Hilfen anzubieten. Ein Jahr später wurde der Verein „zur Pflege Epileptischer“ gegründet und 1880 ein kleines Haus angekauft und durch Superintendenten Adolf Kottmeier als Gründer und erster Leiter eingeweiht. 1897 lebten bereits 150 Menschen in der Einrichtung. 1905 kamen die Diakonissen des Mutterhauses Bethesda]aus Hamburg nach Rotenburg und übernahmen die Pflege der inzwischen 330 Bewohner. Bis 1930 hieß die Einrichtung „Asyl für Epileptische und Idioten“.
Ab 1930 zunehmend Pflegefälle aufgenommen wurden.
Im Jahr 1949 wurden den Rotenburger Anstalten wieder eine Selbstverwaltung gewährt. die zwischenzeitlich Reservelazarett, Ausweichkrankenhaus und Interniertenlazarett waren. 1966 bis 1970 wurden neue Häuser errichtet und 1972 eine Fachschule für Heilerziehungspflege/Berufsfachschule für Heilerziehungshilfe eingerichtet.
1979 befanden sich in den Rotenburger Anstalten 1273 Patienten und 900 Mitarbeiter.
1995 wurde eine Werkstatt für Behinderte (WfbM) mit angeschlossenem Wohnheim eingerichtet.
Am 17. April 1996 beschloss die Mitgliederversammlung des Vereins eine neue Satzung und einen neuen Namen: „Rotenburger Werke der Inneren Mission“.
2011 wurde ein Kinder- und Jugendhaus in Falkenburg (Ganderkesee) (Landkreis Oldenburg) eröffnet.
2012 wurde ein Wohnhaus auf dem „Hartmannshof“ fünf Kilometer von Rotenburg entfernt – mit Hofcafé, Kleintiergehegen und einem „Mitmach- und Erlebnisgarten“ eingeweiht.
Unter dem Dach der Rotenburger Werke finden sich verschiedene Betriebe, die eine Selbstversorgung in ihren Einrichtungen gewährleisten:
- Küche und Bäckerei
- Hauswirtschaft
- Wäscherei
- Tischlerei
- Industriearbeit
- Gärtnerei
- Fahrradwerkstatt
- Produkte der Tagesförderstätte
- Textilzentrum
- Fahrdienst
Wir hatten eine tolle Führung mit sehr interessanten Inhalten und einen gelungenen Abschluss fanden wir im Café der Rotenburger Werke. Bei einem stück Erdbeerkuchen und Kaffee tauschten wir uns weiter aus und gingen mit neuem Wissen und sehr berührt nach Hause.
Geht gerne mal über das Gelände, genießt die Infos auf der Beschilderung und kommt schnell in Kontakt mit Menschen, die sich über Austausch freuen. Das Gelände ist für jeden frei zugänglich.